Bullen

Leistungsprüfung Rind am Standort Groß Kreutz

 

In der LVAT werden gemäß der „Verordnung über die Leistungsprüfung und Zuchtwertfeststellung bei Rindern“ die Nachkommenschafts-, Herkunfts- und die Eigenleistungsprüfung für männliche Nachkommen von Fleischrindrassen durchgeführt.

 

Die Vorteile der Stationsprüfung liegen in der Einheitlichkeit der Prüfumwelt durch die genetische Leistungsunterschiede eindeutiger bewertet werden.

 

Ziel der Nachkommenschaftsprüfung ist die Ermittlung des Zuchtwertes von Deckbullen über die Mast- und Schlachtleistungen der Nachkommen unter intensiven Mastbedingungen. Dazu werden mindestens 10 männliche Nachkommen eines Vatertieres der Prüfung unterzogen. Diese Prüfung erfolgt für reinrassige männliche Nachkommen von Fleischrassen aus der Mutterkuhhaltung.

 

Die Prüfung von Herkunftsgruppen aus der Mutterkuhhaltung dient der Feststellung der Mast- und Schlachtleistung von Fleischrindern verschiedener Rassen und Kreuzungsvarianten. Die Auswertung erfolgt nach betrieblicher und genotypischer Herkunft. Dadurch erhalten die Betriebe Informationen über das spätere Leistungsvermögen ihrer Absetzkälber unter intensiven Mastbedingungen. Des Weiteren lassen sich Empfehlungen ableiten, welche Vaterrassen an die vorhandene Muttergrundlage angepaart werden sollte, um die Qualität der produzierten Absetzer zu verbessern.

 

  • Beide Prüfverfahren werden nach gleichem Prüfregime, als zeitabhängige Mastprüfung vom 240. -500. Lebenstag durchgeführt (Einstallalter: 6,0 – 7,5 Monate).
  • Die Fütterung erfolgt einheitlich mit einer TMR auf Maissilagebasis zur freien Aufnahme. Täglich werden zusätzlich 2,0 kg eines standardisierten Mastleistungsfutters je Tier über Kraftfutterautomaten verabreicht.
  • Die Tiere werden in Gruppen zu je 10 Tieren auf Vollspaltenboden gehalten.
  • Die Bullen wiegen zum Zeitpunkt der Schlachtung etwa 650-750 kg. Die Schlachtung erfolgt auf einem kommerziellen Schlachthof bis zu 2 Wochen vor oder nach Prüfende. Die Ergebnisse der Mast- und Schlachtleistung werden auf ein standardisiertes Prüfende am 500. Lebenstag korrigiert.

 

Erfasste Merkmale:

  • Lebendmasse bei Prüfbeginn und Prüfende
  • Prüftagszunahme
  • Lebenstagszunahme
  • Benotung der Bemuskelung von Keule, Rücken, Schulter am Prüfende
  • Benotung von Typ und Skelett am Prüfende
  • Schlachtkörpermasse
  • Nettotageszunahme
  • Fleischanteil und Fleischmenge
  • Fleischklasse (EUROP)
  • Fettklasse (1-5)

 

Seit Juni 2005 wird in der Prüfstation der Lehr- und Versuchsanstalt Groß Kreutz neben der Nachkommen- und Herkunftsprüfung auf Mast- und Schlachtleistung auch eine stationäre Eigenleistungsprüfung für zukünftige Fleischrind-Zuchtbullen durchgeführt.

 

  • Sie dient dazu, die Fleischleistung der Tiere anhand der ermittelten Prüftags- und Lebenstagszunahmen und der Bemuskelung zu bewerten.
  • Durch einheitliche Haltungs- und Fütterungsbedingungen wird die Aussagesicherheit und Vergleichbarkeit der Ergebnisse im Vergleich zur Feldprüfung verbessert. Eine Verrechnung der Daten für die Zuchtwertschätzung auf Fleischleistung erfolgt im VIT Verden.
  • Die Auswahl der einzustallenden und zu prüfenden Bullen erfolgt über die Abteilung Fleischrind des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg (RBB), wobei die Vielfalt der Rassen groß ist (Angus, Blonde d`Aquitaine, Charolais, Fleckvieh, Hereford, Limousin, Salers, Uckermärker)
  • Das Einstallungsalter der Tiere des liegt zwischen 184 und 240 Tagen. Die Prüfung beginnt mit der Einstallung und dauert 183 Tage.
  • Die Bullen bleiben im Besitz der Züchter.
  • Die Prüfung wird im Offenstall mit eingestreuten überdachten Liegeboxen durchgeführt. Die Standflächen zum Futtertisch sind planbefestigt und nicht überdacht. Pro Buchte werden 4 - 8 Tiere gehalten. 
  • Den Prüftieren wird 1x täglich eine TMR auf Maissilagebasis mit dem Futtermischwagen verabreicht. Kraftfutter wird abgemessen und 2x täglich manuell verteilt.
  • Die Gewichtserfassung erfolgt monatlich und wird den Betrieben nach jeder Wägung auf einem Wägeprotokoll mitgeteilt. Dadurch können sie die Entwicklung ihrer Tiere schon während der Prüfung verfolgen.
  • Für die Stationsprüfung spricht auch die Möglichkeit der Erfassung zusätzlicher Fleischleistungsmerkmale. Mit einer Ultraschallmessung zum Prüfende werden die Fläche und die Fettdicke am musculus longissimus dorsi erfasst.
  • Am Ende der Prüfung wird eine Bewertung der äußeren Erscheinung durch den Zuchtverband vorgenommen. Es liegt im Ermessen des Züchters diese Bewertung im Zuchtbuch eintragen zu lassen oder seine Bullen zu einem späteren Zeitpunkt zur Körung vorzustellen. 
  • Danach erfolgt der Abtransport der Bullen zurück zum Züchter bzw. bei direktem Verkauf ab Station zum Käuferbetrieb

 

Die Ergebnisse der Leistungsprüfungen erscheinen jährlich im Jahresbericht und Tierzuchtreport (Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft sowie das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung).

Des Weiteren werden sie auf der Homepage des Rinderzuchtverbandes Berlin-Brandenburg (RBB) veröffentlicht und fortlaufend aktualisiert.

 

Ansprechpartner:

Frau Ulrike Drews
Tel. 033207 – 530 42
Fax. 033207 – 530 21
E-Mail:

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